- Die Zeit des Spätsommers und die Zeit zwischen den Wandlungsphasen -
Im heutigen Blogartikel nehme ich dich wieder mit in die Welt der Traditionell Chinesischen Medizin (kurz: TCM) und ihrer Philosophie. Das Ziel ist laut TCM Gesundheit Vitalität und ein gesundes Leben. Die 12 Hauptmeridiane gilt es immer wieder in ein Gleichgewicht zu bringen.
Natürlich kann ein Blogartikel nur einen kurzen Überblick geben. Bestenfalls kannst du dir hier dennoch den ein oder anderen spannenden Aspekt mitnehmen.
Der Spätsommer und die Zeit zwischen den Wandlungsphasen wird dem Erd-Element zugeschrieben. Hier zugehörig sind der Magen- und Milz-Meridian.
Die Erde
Sie steht für Stabilität, Sicherheit und Erdung. Von dort aus wird Säen, Wachsen und Reifen ermöglicht.
Wenn wir unsicher sind, suchen wir manchmal die Sicherheit, indem wir uns an intellektuellen Strukturen oder Konzepten festhalten, die uns die vermeintliche Sicherheit geben können.
Die Stille ist die Form der Bewegung, die zum Erdelement gehört. Eine Stille, die dich erdet, Wandel und Bewegung erlaubt. Wenn du dich nicht geerdet fühlst, kommst du nicht in die Stille.
Ein paar "Facts":
Farbe der Erde: gelb
Klang der Erde: Singen
Geruch der Erde: süßlich
Sinnesorgan der Erde: Mund
Geschmack der Erde: süß
Jahreszeit der Erde: Spätsommer und die letzten 10 Tage aller anderen Jahreszeiten (in stiller Vorbereitung auf die nächste Jahreszeit)
Klima der Erde: Feuchtigkeit
Tageszeit der Erde: 7-9 Uhr (Magen) und 9-11 Uhr (Milz)
Magen als Yang-Organ, Milz als Yin-Organ
Dein Magen-Meridian
Beim Magen denkt man vielleicht sowieso unmittelbar an Nahrung, Ernährung, Essen. Kannst du dich gut ernähren und verdauen? Gehe hier noch einen Schritt für dich weiter und frage dich, ob du dich auch emotional gut ernähren kannst. Wirst du emotional "satt"? Geistig "satt"? Und wie kannst du alles was dir in deinem Alltag so begegnet, verdauen und verwerten? Bist du neugierig und möchtest dich weiterentwickeln?
Dein Magen-Meridian hängt zusammen mit deiner Auseinandersetzung mit dem Leben. Hast du genügend Energie und Kraft, um (für dich) voranzugehen und dich mit deinen Themen zu beschäftigen? Kannst du dich darauf konzentrieren? Und kannst du für deine Dinge einstehen und auch einem Konflikt begegnen?
Vom Verlauf beginnt der Meridian beidseitig unterhalb deiner Augen und zieht sich weiter über die Außenseite deines Mundwinkels zu einer Kernstelle, deinem Kiefer.
Vielen von uns sind Kieferverspannungen und Zähneknirschen keine Unbekannten.
Von dort verzeigt sich der Meridian einmal nach oben zum Schläfenwinkel und weiter den Hals hinunter. Vom Oberrand des Schlüsselbeins weiter hinunter über die Brustwarzen bis hin zu deinem Magen. Auch Völlegefühl und Übersäuerung sind mit einem geschwächten Magen-Meridian in Verbindung stehende Themen. Das sogenannte "Magen-Feuer", wenn dein Magen überaktiv ist.
Hast du Menstruationsprobleme? Hier kann dein Magen-Meridian eine Rolle spielen.
Wie ist es um die Beugefähigkeit deiner Hüfte bestellt?
Im weiteren Verlauf zieht sich der Magen-Meridian über deine Beine entlang bis hinunter zu einer Vertiefung zwischen zweiter und dritter Zehe. Mir gefällt die bildliche Vorstellung aus dem Buch "Meridiane - Landkarten der Seele" sehr gut, in welchem beschrieben wird, dass man zunächst das Ziel (die "Beute") ins Auge fasst, sich dann festbeißt und lossprintet, um es zu erreichen. Dazu benötigst du deine Beine.
Sein Endpunkt ist Magen 45, welchen du auf der äußeren Seite der zweiten Zehe neben dem Nagelwinkel findest.
Wenn dein Magen-Meridian eine Schwäche aufweist, dann neigst du zum Grübeln und zur Sorge. Du hast vielleicht viele Ideen, kannst sie jedoch nicht in die Umsetzung bringen. Du bist mehr in deinem Kopf als in deinem Körper. Das Fühlen und Spüren tritt in den Hintergrund, anstatt Hand in Hand mit deinem Geist zu gehen. Auf körperlicher Ebene könnte es unter anderem sein, dass du eine Schwäche in den Beinen wahrnimmst, Müdigkeit (vor allem morgens) oder auch mangelnde Ausdauer.
Dein Magen-Meridian hat es sich zur Aufgabe gemacht deinen Hunger zu stillen. Hierbei trifft er keine differenzierte Auswahl, sondern bedient sich dessen was gerade greifbar ist. Du fühlst dich emotional belastet und kompensierst das zum Beispiel mit Schokolade. Überhaupt sind die ganzen Themen, die mit deinem Essen zu tun haben, ein Thema deines Magen-Meridians.
Frage dich also wie du deinen Hunger stillen kannst. Und das auf eine Art und Weise, die deinen Körper nicht weiter schwächt.
Dein Magen-Meridian ist einer der Yang-Merdiane, der für deine Aufrichtung verantwortlich ist.
Tipps für deinen Magen-Meridian:
Bewege dich vor deinem Frühstück für ein paar Minuten. Du kannst auf einem Trampolin springen oder ein paar Minuten an die Luft gehen. Oder du öffnest einfach dein Fenster und schüttelst deinen Körper ausgiebig aus und durch.
Nimm ein warmes Frühstück zu dir. Integriere gutes Eiweiß in deine erste Mahlzeit des Tages.
Komm einen Moment zur Ruhe und in die Stille bevor du dein Essen zu dir nimmst. Lass deine Gedanken zur Ruhe kommen.
Kümmere dich genauso viel und intensiv um dich selbst wie du es für andere tust. Geben und Empfangen darf im Gleichgewicht sein.
Sortiere deine Gedanken. Schreib sie auf. Strukturiere dich und deinen Arbeitsplatz
Unterstütze dich mit ätherischen Ölen wie zum Beispiel Patchouli und Ingwer. Verdünne sie und trage sie zum Beispiel auf deiner Magen-Gegend von oben nach unten auf.
Im nächsten Blogartikel geht es weiter mit dem Milz-Meridian. Viel Freude beim Lesen.
Fühl dich herzlich gegrüßt,
Sandra
Literaturhinweise:
Meridiane - Landkarten der Seele (Mike Mandl)
Shiatsu - Grundlagen und Praxis (Carola Beresford-Cooke)
Angela Chambers - The 5 Chi
TAO Touch Institut Bayreuth - Ricarda & Wolfram Geiszler
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